Dienstag, 2. August 2011

iPad statt MacBook (Teil 3)

Leben ohne Verwaltung

In der Firma sprach mich ein Kollege auf das iPad an, der sich selber gerade eines gekauft hatte: »Wie kann man ohne iTunes und Kabelverbindung Daten vom PC auf das iPad bekommen?« Wie heisst es so schön in der Werbung: »Es gibt eine App dafür!«

Aber der Reihe nach.
Was einen eingefleischten Mac- (oder PC-) Benutzer am meisten nervt ist die Zusammenarbeit der Apps untereinander: Rudimentär. Wobei man sagen muss, das Apple mit dem iPad 1 schon gemerkt hatte, dass etwas wie iWork nur funktionieren kann, wenn man iOS etwas offener gestaltet. So kam mit iOS 4, dem Betriebsystem für iPad, iPhone & Co., zwei Features hinzu, die es vorher nicht gab. Das eine war die Möglichkeit über iTunes auch Daten für Apps zu übertragen. Wobei die Lösung angeflanscht, etwas umständlich und gar nicht Apple-like wirkt. Sie versteckt sich in iTunes 10 unter der App Auswahl für das angeschlossene Gerät. Überdies muss man auch noch manuell einzelne Dateien hinein- oder hinausziehen. Keine Sync-Regel für ganze Ordner oder ähnliches. :-(
Diesem Mangel kann PhoneView (Mac) oder DiskAid (Mac & Win) Abhilfe schaffen. Mit ihnen kann man direkt auf die Datenordner des iPad zugreifen.

Die zweite Änderung betraf das iPad selber. Mit iOS 4 konnten erstmals die Programme untereinander kompatible Daten austauschen. Nun konnten wie vom PC gewohnt Dateianhänge in Mail mit einer anderen App geöffnet und bearbeitet werden. Oder PDF-Dokumente in Safari können jetzt in iBooks archiviert werden. Das geht auch zwischen den Apps, wobei die Datei Bierglas immer von einer App zur nächsten kopiert wird.

Hier ist derzeit das auch größte Manko gegenüber einem klassischen PC. "Dank" der abwesenden Dateiverwaltung speichert jedes App seine Daten selber. Eigentlich ist dies Weglassen eher ein Vorteil - sind Finder (Mac) oder der Dateiexplorer (Win) immer ein wenig die Verwaltungsbehörden der PCs gewesen. Sie sind umständlich, kosten viel Zeit, man will nix mit ihnen zu tun haben, aber man kann auch nicht ohne. Bis iOS kam. Nach dem Motto, was interessiert mich die Dateiverwaltung meiner DVD, wenn ich doch nur Filme sehen möchte. Dateiverwaltung war für Computer Neueinsteiger wohl der erklärungsbedürftigste Teil. Leider lässt das Zusammenspiel der Apps untereinander noch zu wünschen übrig. So hat man, wenn drei Apps DOC oder PDF lesen können, auch drei Orte, wo diese gelagert werden. Hier muss Apple "unter der Haube" noch kräftig nachlegen. Ich wünsch mir keine sichtbare Verwaltung zurück, aber ich will auch keine Anarchie. Bei Fotos klappt es doch schon. Jede App kann darau zugreifen und dort auch was hinschieben - die Foto App. Und auf dem Mac klappt es mit dem kompletten iLife (iTunes verwaltet die Musik, iMovie die selbsterstellten Filme, iPhoto die Bilder) und alle Apps können darauf zugreifen.

Für effektives Arbeiten wäre oft auch etwas mehr Flexibilität beim iOS4 wünschenswert. Wieso gibt es nicht - wie bei meiner Telefonanlage einen Profi-Modus? O.k. Inoffiziell gibt es das schon, heisst beim iPad Jailbreak, bedindet sich in der rechtlichen Grauzone und wird von Apple aber regelmäßig mit Ubdates sabotier). So sind beim iPad zwar externe Speicher über den USB Adapter des Camera Connection Kit anschließbar aber nur zur Foto- und Filmübertragung von Kameras. Das dies kein Hardwareproblem ist, beweist die iFile-App aus dem Jailbreak-Cydia-Store (hat nix mit iFiles s.u. zu tun). Obwohl ich kein Freund von Jailbreaks bin, wäre das ein gewichtiges Argument dafür. Mit iFile habe ich meinen fehlenden "Finder" auf dem iPad. Hiermit kann ich auf alle Dateien intern und auch extern auf SD-Karten oder USB-Sticks zugreifen. Warum erlaubt Apple sowas nicht offiziell - gerne beschränkt auf die App-Datenordner - so wie mit DiskAid von aussen. Zumindest die Blockade von Daten-USB Sticks und SD-Karten ist eher albern.

Es gibt aber auch offizielle alternativen im Umgang mit Daten.


Wenn man gerne Daten zentral verwaltet, Dateien aus dem Netz lädt oder aus oder in die "Cloud" schieben möchte ist iFiles (mit s) die App. Ob Computer (über WLAN), Internet (über Browser) Dropbox, FTP, WebDav, Dropbox, Picasa, Flickr, GoogleDocs, Facebook, Box.Net, mobile.me, Rackspace, AmazonS3, Cloud.app oder SugerSync iFiles kann sie alle inkl. Up- und Download. iFiles kann auch alles anzeigen, was das iOS serienmäßig kann wie Office, iWork, PDF, QuickTime, Musik, Text etc. es kann ZIP entlegnen oder packen und Daten organisieren und an andere Apps übergeben, die damit was anfangen können. Muss man haben. Damit löst iFiles gleich ein duzend Probleme auf einmal.

Wie man - jenseits von Verwaltungsfragen mit Dokumenten auf dem iPad umgehen kann Berichte ich beim nächsten mal.

Euer MacGenie.de

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