Leben ohne Verwaltung
In der Firma sprach mich ein Kollege auf das iPad an, der sich selber gerade eines gekauft hatte: »Wie kann man ohne iTunes und Kabelverbindung Daten vom PC auf das iPad bekommen?« Wie heisst es so schön in der Werbung: »Es gibt eine App dafür!«
Aber der Reihe nach.
Was einen eingefleischten Mac- (oder PC-) Benutzer am meisten nervt ist die Zusammenarbeit der Apps untereinander: Rudimentär. Wobei man sagen muss, das Apple mit dem iPad 1 schon gemerkt hatte, dass etwas wie iWork nur funktionieren kann, wenn man iOS etwas offener gestaltet. So kam mit iOS 4, dem Betriebsystem für iPad, iPhone & Co., zwei Features hinzu, die es vorher nicht gab. Das eine war die Möglichkeit über iTunes auch Daten für Apps zu übertragen. Wobei die Lösung angeflanscht, etwas umständlich und gar nicht Apple-like wirkt. Sie versteckt sich in iTunes 10 unter der App Auswahl für das angeschlossene Gerät. Überdies muss man auch noch manuell einzelne Dateien hinein- oder hinausziehen. Keine Sync-Regel für ganze Ordner oder ähnliches. :-(
Diesem Mangel kann PhoneView (Mac) oder DiskAid (Mac & Win) Abhilfe schaffen. Mit ihnen kann man direkt auf die Datenordner des iPad zugreifen.
Die zweite Änderung betraf das iPad selber. Mit iOS 4 konnten erstmals die Programme untereinander kompatible Daten austauschen. Nun konnten wie vom PC gewohnt Dateianhänge in Mail mit einer anderen App geöffnet und bearbeitet werden. Oder PDF-Dokumente in Safari können jetzt in iBooks archiviert werden. Das geht auch zwischen den Apps, wobei die Datei Bierglas immer von einer App zur nächsten kopiert wird.
Hier ist derzeit das auch größte Manko gegenüber einem klassischen PC. "Dank" der abwesenden Dateiverwaltung speichert jedes App seine Daten selber. Eigentlich ist dies Weglassen eher ein Vorteil - sind Finder (Mac) oder der Dateiexplorer (Win) immer ein wenig die Verwaltungsbehörden der PCs gewesen. Sie sind umständlich, kosten viel Zeit, man will nix mit ihnen zu tun haben, aber man kann auch nicht ohne. Bis iOS kam. Nach dem Motto, was interessiert mich die Dateiverwaltung meiner DVD, wenn ich doch nur Filme sehen möchte. Dateiverwaltung war für Computer Neueinsteiger wohl der erklärungsbedürftigste Teil. Leider lässt das Zusammenspiel der Apps untereinander noch zu wünschen übrig. So hat man, wenn drei Apps DOC oder PDF lesen können, auch drei Orte, wo diese gelagert werden. Hier muss Apple "unter der Haube" noch kräftig nachlegen. Ich wünsch mir keine sichtbare Verwaltung zurück, aber ich will auch keine Anarchie. Bei Fotos klappt es doch schon. Jede App kann darau zugreifen und dort auch was hinschieben - die Foto App. Und auf dem Mac klappt es mit dem kompletten iLife (iTunes verwaltet die Musik, iMovie die selbsterstellten Filme, iPhoto die Bilder) und alle Apps können darauf zugreifen.
Für effektives Arbeiten wäre oft auch etwas mehr Flexibilität beim iOS4 wünschenswert. Wieso gibt es nicht - wie bei meiner Telefonanlage einen Profi-Modus? O.k. Inoffiziell gibt es das schon, heisst beim iPad Jailbreak, bedindet sich in der rechtlichen Grauzone und wird von Apple aber regelmäßig mit Ubdates sabotier). So sind beim iPad zwar externe Speicher über den USB Adapter des Camera Connection Kit anschließbar aber nur zur Foto- und Filmübertragung von Kameras. Das dies kein Hardwareproblem ist, beweist die iFile-App aus dem Jailbreak-Cydia-Store (hat nix mit iFiles s.u. zu tun). Obwohl ich kein Freund von Jailbreaks bin, wäre das ein gewichtiges Argument dafür. Mit iFile habe ich meinen fehlenden "Finder" auf dem iPad. Hiermit kann ich auf alle Dateien intern und auch extern auf SD-Karten oder USB-Sticks zugreifen. Warum erlaubt Apple sowas nicht offiziell - gerne beschränkt auf die App-Datenordner - so wie mit DiskAid von aussen. Zumindest die Blockade von Daten-USB Sticks und SD-Karten ist eher albern.
Es gibt aber auch offizielle alternativen im Umgang mit Daten.
Wenn man gerne Daten zentral verwaltet, Dateien aus dem Netz lädt oder aus oder in die "Cloud" schieben möchte ist iFiles (mit s) die App. Ob Computer (über WLAN), Internet (über Browser) Dropbox, FTP, WebDav, Dropbox, Picasa, Flickr, GoogleDocs, Facebook, Box.Net, mobile.me, Rackspace, AmazonS3, Cloud.app oder SugerSync iFiles kann sie alle inkl. Up- und Download. iFiles kann auch alles anzeigen, was das iOS serienmäßig kann wie Office, iWork, PDF, QuickTime, Musik, Text etc. es kann ZIP entlegnen oder packen und Daten organisieren und an andere Apps übergeben, die damit was anfangen können. Muss man haben. Damit löst iFiles gleich ein duzend Probleme auf einmal.
Wie man - jenseits von Verwaltungsfragen mit Dokumenten auf dem iPad umgehen kann Berichte ich beim nächsten mal.
Euer MacGenie.de
Dienstag, 2. August 2011
Montag, 1. August 2011
iPad 2 statt MacBook? (Teil 2)
So jetzt zu meinen persönlichen Eindrücken im digitalen Nomadenalltag.
Internet - surfen mit dem iPad ist genial. So wie das ganze Konzept der Bedienung des iPads. Drei Dinge stören dabei gelegentlich:
1. Inhalte im Flashformat scheinen ja schon auf dem Rückzug zu sein, manchmal hilft hier auch der kostenpflichtige Browser Skyfire - aber oft hilft leider nix.
2. Ausserdem gibt es Webseiten, die einfach nicht auf Touch-Bedienung ausgelegt sind, wo Ausklappmenüs auf schwebende Mauszeiger warten und weder ein schwebender, noch ein tappender Finger etwas bewirkt (hier wäre eine Trackpad Emulation, wie sie die App Remoter VNC zur Pc-Fernsteuerung bietet genial).
3. Letztlich streiken auch alle Webseiten, die einen Upload ermöglichen, diese Funktion ist seitens des iOS (4.x.x) einfach gesperrt.
Download dagegen ist machbar mit Safari nur bei PDF-Dokumenten und Bildern aber mit alternativen Brosern wie Mercury, iCab oder iFiles kann man nahezu alles laden. (Auf iFiles komme ich später noch zurück).
Dennoch laufen - grob geschätzt 95% und die äußerst geschmeidig.
Drucken und scannen geht auch mit unserem neuen HP Photosmart. Zur Zeit sind HP eprint kompatible WiFi-Drucker derzeit die einzigen, die ohne extra App direkt funktionieren (EPSON, Brother, Canon, Lexmark und Konsorten funktionieren noch nicht direkt, nur mehr oder weniger mit Anbieter-Apps). Alternativ funktioniert auch jeder Drucker, der an einen Mac angeschlossen ist, wobei letzterer als Printserver fungiert (diese Version nutzten wir vorher mit unserem EPSON Inkjet-All-In-One und EPSON Farb-Laserdrucker).
E-Mail Schreiben und lesen geht prima mit dem iPad. Aber die Programmfunktionen sind noch sehr rudimentär: Nur eine einzige Signatur für alles (ich brauche mindestens 3 - Privat /Firma / Familie) - und die auch noch ohne Bild oder HTML-Elemente. Außerdem fehlt die Fähigkeit Ordner/Postfächer einzurichten und Mails per Regeln einzusortieren, von einem Spamfilter ganz zu schweigen. Wieso Apple hier das iPad auf iPhone Niveau beschränkt und das schon seit über einem Jahr ist unverständlich. Vorbildlich ist dabei, dass Office-Dokumente, PDF, Filme und Bilder direkt in Mail angezeigt werden können, bis auf Bilder auch im Vollbildmodus. Ausgerechnet Bilder muss man erst sichern, um sie mit der Foto App zu vergrößern - das macht keinen Spaß.
Wo wir gerade bei den Basics sind und darüber meckern: Bis auf die Wochenansicht ist iCal mit der iPhone Version identisch und nicht mit der Mac-Variante. Das heisst: Kein Copy/Paste, keine komplexeren Wiederholungen, Aufgaben schon gar nicht. Lösung: MyCal kaufen - das kann alles (und benutzt die Original iCal Daten). Hallo Apple, das konnte mein Palm von 1999 besser.
Es fehlt gegenüber dem iPhone: Wetter (gratis App Accu Weather oder Weather lite). Wecker, Countdown und Stoppuhr (Classic Clock). Aktien (hab keine). Taschenrechner (CalculatorX) und Sprachmemos (QuickVoice). Ausserdem für das 3G Modell: SMS (brauch ich aber nicht, Empfang soll aber gehen) und Telefon - das wäre doch nett gewesen, kann man mal das iPhone steckenlassen - mit FaceTime soll ich ja auch telefonieren (nur, mit wem? Es läuft nur auf iPad2, iPod Touch 4G und iPhone 4 sowie neuen Macs mit Snowleopard) und Skype HD ist noch in Arbeit.
Die "Mängel" klingen aber schlimmer, als sie sind und lassen sich (bis auf die Telefonfunktionen) leicht mit ein paar Aps aus dem AppStore beheben. Auf das fehlende Dateisystem möchte ich beim nächsten mal näher eingehen.
Euer Macgenie.de
Internet - surfen mit dem iPad ist genial. So wie das ganze Konzept der Bedienung des iPads. Drei Dinge stören dabei gelegentlich:
1. Inhalte im Flashformat scheinen ja schon auf dem Rückzug zu sein, manchmal hilft hier auch der kostenpflichtige Browser Skyfire - aber oft hilft leider nix.
2. Ausserdem gibt es Webseiten, die einfach nicht auf Touch-Bedienung ausgelegt sind, wo Ausklappmenüs auf schwebende Mauszeiger warten und weder ein schwebender, noch ein tappender Finger etwas bewirkt (hier wäre eine Trackpad Emulation, wie sie die App Remoter VNC zur Pc-Fernsteuerung bietet genial).
3. Letztlich streiken auch alle Webseiten, die einen Upload ermöglichen, diese Funktion ist seitens des iOS (4.x.x) einfach gesperrt.
Download dagegen ist machbar mit Safari nur bei PDF-Dokumenten und Bildern aber mit alternativen Brosern wie Mercury, iCab oder iFiles kann man nahezu alles laden. (Auf iFiles komme ich später noch zurück).
Dennoch laufen - grob geschätzt 95% und die äußerst geschmeidig.
Drucken und scannen geht auch mit unserem neuen HP Photosmart. Zur Zeit sind HP eprint kompatible WiFi-Drucker derzeit die einzigen, die ohne extra App direkt funktionieren (EPSON, Brother, Canon, Lexmark und Konsorten funktionieren noch nicht direkt, nur mehr oder weniger mit Anbieter-Apps). Alternativ funktioniert auch jeder Drucker, der an einen Mac angeschlossen ist, wobei letzterer als Printserver fungiert (diese Version nutzten wir vorher mit unserem EPSON Inkjet-All-In-One und EPSON Farb-Laserdrucker).
E-Mail Schreiben und lesen geht prima mit dem iPad. Aber die Programmfunktionen sind noch sehr rudimentär: Nur eine einzige Signatur für alles (ich brauche mindestens 3 - Privat /Firma / Familie) - und die auch noch ohne Bild oder HTML-Elemente. Außerdem fehlt die Fähigkeit Ordner/Postfächer einzurichten und Mails per Regeln einzusortieren, von einem Spamfilter ganz zu schweigen. Wieso Apple hier das iPad auf iPhone Niveau beschränkt und das schon seit über einem Jahr ist unverständlich. Vorbildlich ist dabei, dass Office-Dokumente, PDF, Filme und Bilder direkt in Mail angezeigt werden können, bis auf Bilder auch im Vollbildmodus. Ausgerechnet Bilder muss man erst sichern, um sie mit der Foto App zu vergrößern - das macht keinen Spaß.
Wo wir gerade bei den Basics sind und darüber meckern: Bis auf die Wochenansicht ist iCal mit der iPhone Version identisch und nicht mit der Mac-Variante. Das heisst: Kein Copy/Paste, keine komplexeren Wiederholungen, Aufgaben schon gar nicht. Lösung: MyCal kaufen - das kann alles (und benutzt die Original iCal Daten). Hallo Apple, das konnte mein Palm von 1999 besser.
Es fehlt gegenüber dem iPhone: Wetter (gratis App Accu Weather oder Weather lite). Wecker, Countdown und Stoppuhr (Classic Clock). Aktien (hab keine). Taschenrechner (CalculatorX) und Sprachmemos (QuickVoice). Ausserdem für das 3G Modell: SMS (brauch ich aber nicht, Empfang soll aber gehen) und Telefon - das wäre doch nett gewesen, kann man mal das iPhone steckenlassen - mit FaceTime soll ich ja auch telefonieren (nur, mit wem? Es läuft nur auf iPad2, iPod Touch 4G und iPhone 4 sowie neuen Macs mit Snowleopard) und Skype HD ist noch in Arbeit.
Die "Mängel" klingen aber schlimmer, als sie sind und lassen sich (bis auf die Telefonfunktionen) leicht mit ein paar Aps aus dem AppStore beheben. Auf das fehlende Dateisystem möchte ich beim nächsten mal näher eingehen.
Euer Macgenie.de
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